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Was ist kultiviertes Fleisch?

Kultiviertes Fleisch ist echtes Fleisch, das in der Herstellung ohne die Aufzucht und die Schlachtung von Tieren auskommt und es somit ermöglicht, Fleisch ohne Tierleid herzustellen. Wie genau soll das gehen? Der Prozess beruht auf dem Prinzip der Zellkultivierung und lässt sich in vier Schritte einteilen:

1. Zellisolation

Einem lebenden Tier wird eine kleine Biopsie entnommen, um die geeigneten Zellen zu isolieren. Geeignete Zellen sind zum Beispiel: Myosatellitenzellen, um Muskelgewebe herzustellen oder Fettzellen, um Fett zu kultivieren. Aus einer Biopsie, nicht größer als eine Erbse, können durch diesen Vorgang mehrere Tonnen Fleisch entstehen. Die Biopsie wird unter einer lokalen Narkose nach einem standardisierten tierärztlichen Verfahren entnommen. Aus einer 0,5 Gramm schweren Probe können so bis zu 80.000 Burger entstehen, bei immortalisierten Zellinien sogar unbegrenzt mehr.

2. Kultivieren der Zellen

Damit die Zellpopulation wachsen kann, wird sie mittels Zellkultur in einem Bioreaktor kultiviert. Dieser Vorgang wird auch Proliferation genannt. Die Bedingungen im Bioreaktor imitieren das natürliche Umfeld der Zellen im Körper. Das sogenannte Nährmedium ist das Futter der Zellen und besteht aus Salzen, Vitaminen, Kohlenhydraten, Proteinen und weiteren für die Zellen notwendigen oder begünstigenden Nährstoffen.

3. Differenzierung der Zellen

Im weiteren Verlauf werden die Zellen im Bioreaktor zum Differenzieren angeregt. Dadurch verändern sich zum Beispiel Form und Größe der Zellen, und sie beginnen sich gewebespezifisch zu spezialisieren, etwa zu Muskel-, Fett- oder Bindegewebe. Dabei werden die Zellen auf einer Stützstruktur kultiviert, welche ihnen die nötige Struktur und Wachstumsrichtung bietet. So entsteht beispielsweise Fett- oder Muskelgewebe.

4. Zellernte

Anschließend können die Zellen geerntet werden und - wie konventionelles Fleisch auch - weiterverarbeitet werden.

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