Die Plattform für zelluläre Landwirtschaft im deutschsprachigen Raum.
Wir streben nach einer Welt, in der das volle Potenzial zellulärer Landwirtschaft ausgeschöpft wird und Menschen, Umwelt und Tieren zugute kommt.
Über CellAg
CellAg steht für „Cellular Agriculture” und bedeutet „Zelluläre Landwirtschaft”.
Zelluläre Landwirtschaft ist der Herstellungsprozess von tierischen Produkten direkt aus Zellen anstelle von Tieren. Sie nutzt die elementaren Bausteine der Natur - Zellen - und kultiviert diese zu echten tierischen Produkten, ohne dass Tiere aufgezogen und geschlachtet werden müssen.
Die zelluläre Landwirtschaft stellt eine transformative und aufstrebende Industrie dar, welche insbesondere in der Lebensmittel-, aber auch in der Textil- und Rohstoff- oder Kosmetikindustrie an den verschiedensten Anwendungsfällen für kultivierte Produkte arbeitet: Fleisch, Fische und Meeresfrüchte, Milchprodukte, Eier, Leder, Fell, Seide und andere tierbasierte Produkte.
Was ist kultiviertes Fleisch?
Kultiviertes Fleisch ist echtes Fleisch, das in der Herstellung ohne die Aufzucht und die Schlachtung von Tieren auskommt und es somit ermöglicht, Fleisch ohne Tierleid herzustellen. Wie genau soll das gehen? Der Prozess beruht auf dem Prinzip der Zellkultivierung und lässt sich in vier Schritte einteilen:
Zellisolation
Einem lebenden Tier wird eine kleine Biopsie entnommen, um die geeigneten Zellen zu isolieren. Geeignete Zellen sind zum Beispiel: Myosatellitenzellen, um Muskelgewebe herzustellen oder Fettzellen, um Fett zu kultivieren. Aus einer Biopsie, nicht größer als eine Erbse, können durch diesen Vorgang mehrere Tonnen Fleisch entstehen. Die Biopsie wird unter einer lokalen Narkose nach einem standardisierten tierärztlichen Verfahren entnommen. Aus einer 0,5 Gramm schweren Probe können so bis zu 80.000 Burger entstehen, bei immortalisierten Zellinien sogar unbegrenzt mehr.
Kultivieren der Zellen
Damit die Zellpopulation wachsen kann, wird sie mittels Zellkultur in einem Bioreaktor kultiviert. Dieser Vorgang wird auch Proliferation genannt. Die Bedingungen im Bioreaktor imitieren das natürliche Umfeld der Zellen im Körper. Das sogenannte Nährmedium ist das Futter der Zellen und besteht aus Salzen, Vitaminen, Kohlenhydraten, Proteinen und weiteren für die Zellen notwendigen oder begünstigenden Nährstoffen.
Differenzierung der Zellen
Im weiteren Verlauf werden die Zellen im Bioreaktor zum Differenzieren angeregt. Dadurch verändern sich zum Beispiel Form und Größe der Zellen, und sie beginnen sich gewebespezifisch zu spezialisieren, etwa zu Muskel-, Fett- oder Bindegewebe. Dabei werden die Zellen auf einer Stützstruktur kultiviert, welche ihnen die nötige Struktur und Wachstumsrichtung bietet. So entsteht beispielsweise Fett- oder Muskelgewebe.
Zellernte
Anschließend können die Zellen geerntet werden und - wie konventionelles Fleisch auch - weiterverarbeitet werden.
Über Uns
Wer wir sind
CellAg Deutschland ist die Plattform für zelluläre Landwirtschaft im deutschsprachigen Raum. Wir sind eine unabhängige und gemeinnützige Organisation, die Menschen informiert und vernetzt.
Vision
Wir streben nach einer Welt, in der das volle Potenzial zellulärer Landwirtschaft ausgeschöpft wird und somit Menschen, Umwelt und Tieren zugute kommt.
Mission
CellAg Deutschland ist die Anlaufstelle zum Thema Zelluläre Landwirtschaft für Verbraucher*innen, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und NGO's im deutschsprachigen Raum. Wir vernetzen Akteur*innen und verschiedene Interessengruppen. Durch unabhängige Informationen klären wir über Potenziale und Risiken auf und fördern das Ökosystem der zellulären Landwirtschaft durch spezifische Angebote. Damit leisten wir einen erfolgsentscheidenden Beitrag zur Förderung dieser alternativen Produktionsweise sowie dem darauf aufbauenden Wirtschaftssektor im deutschsprachigen Raum.
Was steckt hinter unserer Mission? Wir haben 28 CellAg Expert*innen im deutschsprachigen Raum befragt. Die Ergebnisse können Sie hier einsehen.
Motivation
Unser Gründungsteam besteht aus 12 Personen mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen und Beweggründen, sich für zelluläre Landwirtschaft einzusetzen. CellAg Deutschland steht für all diese Gründe:
Zelluläre Landwirtschaft spart Ressourcen und nutzt sie effizienter. Diese Ressourcen können für die Ernährung von Menschen zur Verfügung gestellt werden und damit wesentlich zur Ernährungssicherheit beitragen.
CellAg hat das Potenzial:
- die drohende Gefahr von Antibiotikaresistenzen zu entschärfen, da für die Produktion keine Antibiotika benötigt werden.
- das Auftreten von Krankheiten zu verringern, die durch konventionelle tierische Lebensmittel verursacht werden. Außerdem können Schwermetall- oder Mikroplastikverunreinigungen vermieden werden.
- künftige Pandemien durch Zoonosen, die von Tieren aus Massentierhaltung auf den Menschen übertragen werden, einzudämmen.
Des Weiteren könnte das Nährwertprofil kultivierter Produkte verbessert werden, indem der Gehalt an gesättigten Fetten durch Omega-3-Öle ersetzt und bestimmte Arten von Vitaminen und Mineralien zugesetzt werden.
Zelluläre Landwirtschaft fördert das Tierwohl: Nutztiere müssen nicht aufgezogen und geschlachtet werden.
Mit einer einzigen Biopsie können mehrere Tonnen Fleisch hergestellt werden. Somit können dutzende Milliarden Nutztiere aus der Wertschöpfungskette entfernt werden.
In Zukunft könnte beispielsweise die Anzahl der weltweit gehaltenen Rinder von über 1 Milliarde auf weniger als 100 reduziert werden.
Hohe Futtermittelumwandlungsquote (Feed conversion ratio): Beispielsweise ist Kultiviertes Fleisch 3,5x (Huhn) bis 16x (Rind) effizienter als Tiere.
Produkte aus zellulärer Landwirtschaft wie kultiviertes Fleisch können aus ökologischer Sicht mit allen konventionellen Fleischsorten konkurrieren und schneiden deutlich besser ab als konventionelles Rindfleisch. Wenn Produzent*innen auf nachhaltige Energie zurückgreifen, wird kultiviertes Fleisch zur umweltfreundlichsten Alternative für die Fleischproduktion.
Prognose: Kultiviertes Fleisch benötigt bei Verwendung nachhaltiger Energie im Vergleich zu konventionellem Rindfleisch (Hühnerfleisch) bis zu 95% (29%) weniger Land, 78% (63%) weniger Wasser und spart bis zu 93% (-2%) der Feinstaubbelastung ein und verringert die Auswirkungen auf die globale Erderwärmung um 92% (17%).
Nutzungzungsmöglichkeiten der frei gewordenen Landflächen:
- Wiederaufbau von Lebensräumen und Steigerung der Artenvielfalt.
- Bindung von Kohlenstoff durch die Wiederherstellung von Ökosystemen.
- Entwicklung erneuerbarer Energien.
- Ernährung von mehr Menschen durch alternative Nutzung.
Die deutschsprachigen Länder haben das Potential, führend im Bereich zelluläre Landwirtschaft zu werden. Bisher gibt es hierzulande jedoch erst wenige Start-Ups, Universitäten und Investor*innen, die sich damit auseinandersetzen.
Dabei wird erwartet, dass beispielsweise kultiviertes Fleisch im Jahr 2040 bereits einen globalen Marktanteil von 35% erreichen wird.

Unser Team
Jobs
Du siehst in der zellulären Landwirtschaft ein großes Potenzial für ein nachhaltigeres und ethischeres Produktionssystem für tierische Produkte UND möchtest einer Tätigkeit mit unmittelbar positivem Impact nachgehen?
Gestalte mit uns die Zukunft von zellulärer Landwirtschaft im deutschsprachigen Raum!
General Manager (m/w/d)
Gemeinsam mit unseren ehrenamtlich tätigen Mitgliedern wirst du an vielfältigen und spannenden Aufgaben arbeiten, um die Entwicklung der zellulären Landwirtschaft im deutschsprachigen Raum voranzutreiben und damit unserer Vision ein wenig näherzukommen.
Kontakt
Nutzen Sie bitte dieses Formular, um direkt mit uns Kontakt aufzunehmen. Alternativ erreichen Sie uns unter unserer Anschrift:
CellAg Deutschland e.V. (gemeinnützig)
Rosenthaler Straße 13
10119 Berlin