

Die Plattform für zelluläre Landwirtschaft im deutschsprachigen Europa.
Wir streben nach einer Welt, in der das volle Potenzial zellulärer Landwirtschaft ausgeschöpft wird und Menschen, Umwelt und Tieren zugute kommt.
Über CellAg
CellAg steht für „Cellular Agriculture” und bedeutet „Zelluläre Landwirtschaft”. Zelluläre Landwirtschaft ist der Herstellungsprozess von tierischen Produkten direkt aus Zellen anstelle von Tieren. Sie nutzt die elementaren Bausteine der Natur - Zellen - und kultiviert diese zu echten tierischen Produkten, ohne dass Tiere aufgezogen und geschlachtet werden müssen.
Die zelluläre Landwirtschaft stellt eine transformative und aufstrebende Industrie dar, welche insbesondere in der Lebensmittel-, aber auch in der Textil- und Rohstoff- oder Kosmetikindustrie an den verschiedensten Anwendungsfällen für kultivierte Produkte arbeitet: Fleisch, Fische und Meeresfrüchte, Milchprodukte, Eier, Leder, Fell, Seide und andere tierbasierte Produkte.
Im Allgemeinen existieren zwei unterschiedliche Herstellungsverfahren innerhalb der zellulären Landwirtschaft: Tissue Engineering und Fermentation. Die auf Tissue Engineering (Gewebezüchtung) basierende zelluläre Landwirtschaft verwendet Zellen oder Zelllinien, um daraus Gewebe und letztendlich Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte oder Leder herzustellen. Das Endprodukt besteht aus den gezüchteten Zellen. Zelluläre Landwirtschaft auf Basis von Fermentation (oder Fermentierung) unterscheidet sich von Tissue Engineering dadurch, dass keine tierischen Zellen vermehrt werden. Stattdessen werden tierische Produkte durch Fermentation unter Verwendung von Pilzen, Bakterien, Algen oder Hefen hergestellt. Diese werden typischerweise gentechnisch verändert, sodass sie organische Moleküle produzieren. Aus diesen Molekülen können bekannte tierische Produkte - z. B. Gelatine, Kasein (für Milch) und Kollagen (für Leder) - biotechnologisch hergestellt werden. Das Endprodukt besteht aus den Stoffwechselprodukten von Mikroorganismen. Während die auf Fermentation basierende zelluläre Landwirtschaft auf die herkömmliche industrielle Biotechnologie beruht, stammt das Tissue-Engineering-Verfahren aus der regenerativen Medizin. Folglich ist das Tissue-Engineering-Verfahren bisher nur in kleinem Maßstab etabliert, wodurch insbesondere die Skalierung der Produktion weitere Herausforderungen mit sich bringt. Ein wesentliches Merkmal beider Produktionsmethoden ist das Bestreben, Produkte herzustellen, die "biologisch äquivalent" zu den konventionellen tierischen Produkten sind und damit gleichwertige oder bessere Produkte in Bezug auf Geschmack, Nährwert, Qualität und weiteren sensorischen Merkmalen (Geruch, Textur, Aussehen und Konsistenz) bieten. In Zukunft werden die Produkte aus zellulärer Landwirtschaft in lokalen Produktionsstätten in großen Behältern - auch Bioreaktoren genannt - produziert, wie sie z.B. heute auch in Brauereien Verwendung finden.
Was ist kultiviertes Fleisch?
Kultiviertes Fleisch ist echtes Fleisch, das in der Herstellung ohne die Aufzucht und die Schlachtung von Tieren auskommt und es somit ermöglicht, Fleisch ohne Tierleid herzustellen. Wie genau soll das gehen? Der Prozess beruht auf dem Prinzip der Zellkultivierung und lässt sich in vier Schritte einteilen.
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Einem lebenden Tier wird eine kleine Biopsie entnommen, um die geeigneten Zellen zu isolieren. Geeignete Zellen sind zum Beispiel: Myosatellitenzellen, um Muskelgewebe herzustellen oder Fettzellen, um Fett zu kultivieren. Aus einer Biopsie, nicht größer als eine Erbse, können durch diesen Vorgang mehrere Tonnen Fleisch entstehen. Die Biopsie wird unter einer lokalen Narkose nach einem standardisierten tierärztlichen Verfahren entnommen. Aus einer 0,5 Gramm schweren Probe können so bis zu 80.000 Burger entstehen, bei immortalisierten Zellinien sogar unbegrenzt mehr.
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Damit die Zellpopulation wachsen kann, wird sie mittels Zellkultur in einem Bioreaktor kultiviert. Dieser Vorgang wird auch Proliferation genannt. Die Bedingungen im Bioreaktor imitieren das natürliche Umfeld der Zellen im Körper. Das sogenannte Nährmedium ist das Futter der Zellen und besteht aus Salzen, Vitaminen, Kohlenhydraten, Proteinen und weiteren für die Zellen notwendigen oder begünstigenden Nährstoffen.
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Im weiteren Verlauf werden die Zellen im Bioreaktor zum Differenzieren angeregt. Dadurch verändern sich zum Beispiel Form und Größe der Zellen, und sie beginnen sich gewebespezifisch zu spezialisieren, etwa zu Muskel-, Fett- oder Bindegewebe. Dabei werden die Zellen auf einer Stützstruktur kultiviert, welche ihnen die nötige Struktur und Wachstumsrichtung bietet. So entsteht beispielsweise Fett- oder Muskelgewebe.
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Anschließend können die Zellen geerntet werden und - wie konventionelles Fleisch auch - weiterverarbeitet werden.
Über Uns
Wer wir sind
CellAg Deutschland ist die Plattform für
zelluläre Landwirtschaft im deutsch-
sprachigen Europa. Wir sind eine
unabhängige und gemeinnützige
Organisation, die Menschen informiert und vernetzt.
Vision
Wir streben nach einer Welt, in der das volle Potenzial zellulärer Landwirtschaft ausgeschöpft wird und somit Menschen, Umwelt und Tieren zugute kommt.
Mission
CellAg Deutschland ist die Anlaufstelle zum Thema Zelluläre Landwirtschaft für Verbraucher*innen, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und NGO's im deutschsprachigen Raum. Wir vernetzen Akteur*innen und verschiedene Interessengruppen. Durch unabhängige Informationen klären wir über Potenziale und Risiken auf und fördern das Ökosystem der zellulären Landwirtschaft durch spezifische Angebote. Damit leisten wir einen erfolgsentscheidenden Beitrag zur Förderung dieser alternativen Produktionsweise sowie dem darauf aufbauenden Wirtschaftssektor im deutschsprachigen Raum.
Was steckt hinter unserer Mission? Wir haben 28 CellAg Expert*innen im deutschsprachigen Raum befragt. Die Ergebnisse können Sie hier einsehen.
Motivation
Unser Gründungsteam bestand aus 12 Personen mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen und Beweggründen, sich für zelluläre Landwirtschaft einzusetzen. Aktuell sind wir um die 10 Aktive, die sich ehrenamtlich und angestellt für den Verein engagieren. CellAg Deutschland steht für all diese Gründe:

Zelluläre Landwirtschaft fördert das Tierwohl: Nutztiere müssen nicht aufgezogen und geschlachtet werden.
Mit einer einzigen Biopsie können mehrere Tonnen Fleisch hergestellt werden. Somit können dutzende Milliarden Nutztiere aus der Wertschöpfungskette entfernt werden.
In Zukunft könnte beispielsweise die Anzahl der weltweit gehaltenen Rinder von über 1 Milliarde auf weniger als 100 reduziert werden.
Team
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General Managerin
Florentine Zieglowski
Florentine hat zu Kulturfleisch geforscht und die Stiftung RESPECTfarms für dezentrale Produktion von kultiviertem Fleisch auf Bauernhöfen mitgegründet. Sie ist Co-General Managerin bei CellAg Deutschland und für Interessenvertretung und Fundraising verantwortlich.
Sie freut sich am meisten auf kultivierte Weißwürste auf dem Oktoberfest.

Vorstandsmitglied
Constantin Hauser
Constantin betreibt den Journal Club Cellular Agriculture und unterstützt den CellAg Deutschland seit dem Launch in den Bereichen Science und Politik. Seit Oktober 2022 ist er Teil des Vorstands. Beruflich ist er in der biotechnologischen Pharmaindustrie tätig.
Er ist gespannt darauf, dass Protein aus Gasfermentation die Nahrungsmittelproduktion revolutioniert.

Vorstandsmitglied
Pia Voltz
Pia hat einen Diplom-Abschluss in Psychologie und einen MBA in General Management und hat den Alt-Protein spezifischen HR-Service Tälist gegründet. Sie ist Co-Founderin und Vorstandsmitglied.
Pia freut sich auf kultivierten Bergkäse, Camembert und Parmesan, wünscht sich als Mama Babynahrung auf Basis kultivierter Milch und hofft als Dackel-Halterin auch auf kultivierte Tiernahrung.

Science
Saida Breuer
Saida hat ihr Interesse an zellulärer Landwirtschaft während ihres Studiums der molekularen Ernährungswissenschaften entdeckt und unterstützt den Verein seit dem Ende ihres PhDs. Sie hat das anfängliche Fundraising für CellAg Deutschland unterstützt, fokussiert sich nun aber als Team Lead auf die Arbeit in Team Science.
Sie freut sich sehr auf eine Welt mit kultiviertem Quark.
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Politik
Ivo Rzegotta
Ivo leitet seit Ende 2021 GFIs politische Arbeit in Deutschland. Er hat zuvor im Bereich strategische Kommunikation gearbeitet und setzt sich bei der Politik für mehr Forschungsförderung, einen verlässlichen Zulassungsrahmen und faire Wettbwerbsbedingungen für kultiviertes Fleisch und moderne Fermentationsverfahren ein.
Er freut sich auf tierfreien Käse, der mithilfe von Fermentation hergestellt wird.

Vorstandsmitglied
Fabian Baumann
Fabian arbeitet als Strategy Analyst beim CellAg Start-Up Formo. In seinen Abschlussarbeiten hat er sowohl die Akzeptanz von kultiviertem Fleisch als auch die Entscheidungskriterien von CellAg Investor*innenen untersucht. Er ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied.
Am meisten freut er sich auf Mozzarella.

Science
Lisa Franke
Lisa promoviert momentan an der TU Berlin und forscht dort an der Herstellung von kultiviertem Fleisch mit einem Fokus auf 3D-Druck. Sie kümmert sich um die Aufbereitung der Informationen auf unserer Website und die Kommunikation im Bereich Wissenschaft und Forschung.
Am meisten freut sie sich auf kultivierten Brillat-Savarin.

Events
Felix Werdermann
Felix ist über den Effektiven Altruismus auf das Thema CellAg gestoßen und sieht darin großes Potential für eine nachhaltige und tierfreundlichere Landwirtschaft. Er hat Politikwissenschaften und Mathematik studiert und arbeitet nun als Unternehmensberater. Mindestens zehn Prozent seines Einkommens spendet er an besonders wirkungsvolle Non-Profit-Organisationen.
Er freut sich auf kultivierten Käse.
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